Basische Ernährung ist gesund
Zuletzt aktualisiert: November, 2024
Wie es der Name bereits andeutet, liegen im Zentrum der basischen Ernährung Mahlzeiten mit basischen Lebensmitteln. Die basische Ernährung verhindert somit die Übersäuerung des Körpers und sorgt für einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt im Körper. Ziel ist also nicht das Gegenteil einer Übersäuerung, sondern eine gesunde Balance durch die basische Ernährung zu finden.
Der Säure-Base-Haushalt mithilfe des pH-Werts bestimmen
Auf welcher Seite – basisch oder sauer – sich der Körper befindet, lässt sich mit dem pH-Wert bestimmen. Die pH-Werte reichen von 1 bis 14 auf einer festgelegten Skala. Der Wert 7 ist dabei neutral (pH-neutral). Werte unterhalb von 7 gelten als sauer, Werte über 7 sind somit basisch. Je weiter sich der Wert von der 7 entfernt, desto saurer beziehungsweise basischer ist der Körper.
Beim Körper muss jedoch berücksichtigt werden, dass es basische und saure Bereiche gibt, damit die jeweiligen Körperfunktionen erfüllt werden können. Die Magensäure ist ein gutes Beispiel: Sie sollte (innerhalb eines bestimmten Bereichs) sauer sein, damit sie ihre Aufgabe erfüllt. Es ist also der allgemeine und spezielle Säure-Basen-Haushalts des Körpers wichtig, und wann dieser aus dem Gleichgewicht gerät.
Beispiele für basische Körperbereiche sind:
- das Blut
- die Lymphe
- die Gallenflüssigkeit
- das Bindegeweb
- der Dünndarm
Leicht sauer sollten hingegen der Magen, der Dickdarm und auch die Scheide sein. Übersäuerung kann somit zwei Dinge bedeuten: basische Körperbereiche sind nicht basisch genug und saure Körperreiche sind zu sauer (oder zu basisch). Der pH-Wert des Bluts (normalerweise 7,4) reicht allein als Grundlage somit nicht aus.
Was macht ein Ungleichgewicht im Säure-Basen-Haushalt so gefährlich?
Besonders gefährlich ist eine Veränderung des pH-Werts des Bluts. Daher regelt der Körper bis zuletzt den Säuregehalt des Blutes. Mit 7,4 als normalen pH-Wert kann ein Absinken auf 7,35 bereits lebensbedrohlich sein. So ein Abfall kann auch plötzlich auftreten. Ein Beispiel dafür ist ein Insulinmangel beim Diabetiker oder infolge einer Niereninsuffizienz. Diese plötzliche Veränderung wird korrekt als Azidose bezeichnet.
Leider wird der Begriff Azidose vor allem in der Naturheilkunde oft falsch verwendet. Ein längerfristiges Ungleichgewicht bedeutet dagegen eine chronische Störung des Säure-Basen-Haushalts.
Ein solches Ungleichgewicht ist weniger gefährlich als ein plötzlicher Abfall des pH-Werts. Die chronische Übersäuerung des Körpers kann sich aber in chronischen Krankheiten äußern, die als langfristige Folgeerscheinung auftreten.
Daneben führt eine Übersäuerung noch zu weiteren unangenehmen Erscheinungen, die selbst wieder gesundheitliche Folgen auslösen können. Der Schutzmechanismus des Körpers veranlasst bei Übersäuerung beispielsweise die Bildung von Fettzellen, um ein Teil der Säuren einlagern zu können. Der oder die Betroffene wird dann dicker. Ein übersäuerter Körper zieht zudem mehr Bakterien und Pilze auf sich und durch das geschwächte Immunsystem dauern Krankheiten wie Erkältungen oder grippale Infekte länger an.
Wodurch entsteht eine Übersäuerung im Körper?
Ein wesentlicher Einflussfaktor auf den Säure-Basen-Haushalt hat die Ernährung. Säurebildende Speisen begünstigen eine Übersäuerung des Körpers. Viele weitverbreitete und typische Speisen, beispielsweise Fast Food, zählen zu den säurebildenden Lebensmitteln. Werden solche Lebensmittel zu sich genommen, beginnt der Körper im Verdauungstrakt mit der Zerlegung der Mahlzeit in seine einzelnen Bestandteile. Sind nun viele säurebildende Bestandteile in der Nahrung enthalten, wird bei der Verstoffwechslung (Verdauung) diese Säure im Körper freigesetzt.
Die dadurch entstehenden Säuren kann der Körper so ohne Weiteres nicht einfach ausscheiden. Erst müssen die Säuren neutralisiert werden. Geschieht dies nicht, greifen die Säuren die Körperzellen an und können diese beschädigen. Der Körper hat eine gewisse Menge an neutralisierenden Stoffen, beispielsweise basische Mineralstoffe, vorrätig. Diese sind meist jedoch auch für andere Aufgaben im Körper wichtig.
Durch eine Ernährung mit überwiegend säurebildenden Produkten entsteht somit über kurz oder lang ein Mangel an wichtigen Mineralstoffen im Körper. Dieser Mangel kann nicht mehr ausgeglichen werden und der Körper übersäuert langsam, während er sämtliche eigenen Mineralstoffdepots angreift. Gesundheitliche Schäden sind die Folge, von brüchigen Fingernägeln über Bandscheibenleiden bis zur Arteriosklerose und Osteoporose kann eine Vielzahl an Erkrankungen auftreten.
Wie kann die basische Ernährung helfen?
Für einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt ist somit eine entsprechende Ernährung unabdingbar. Die basische Ernährung stellt sicher, dass der Körper so funktioniert, wie er soll. Die negativen Auswirkungen der Übersäuerung werden vermieden. Auch eine bestehende Übersäuerung kann mit einer Umstellung auf eine basische Ernährung überwunden werden. Als positiver Nebeneffekt tritt eine Reduzierung überschüssiger Fettreserven und ein allgemein fitterer Zustand auf.
Dabei meint die basische Ernährung gesunde basische Ernährung. Nur basische Lebensmittel zu sich zu nehmen, reicht für eine gesunde Ernährungsweise nicht. Die basischen Lebensmittel müssen auch gesund sein. Als Anhaltspunkt gibt es hier ein paar Kriterien, die eine basische Ernährung folgen sollte.
Wie sieht eine basische Ernährung aus?
Die basische Ernährung sollte mehrere Kriterien erfüllen, damit sie auch gesund und erfolgreich ist. Als erstes müssen die Lebensmittel selbst reich an Basen sein. Sie sollten also basische Mineralstoffe und Spurenelemente enthalten wie z.B.:
- Kalzium
- Eisen
- Kalium
- Magnesium
Umgekehrt sollten die Lebensmittel nur wenig Aminosäuren enthalten. Fleisch, Fisch, Eier, Paranüsse, Sesam und Soja sind Beispiele für Nahrungsmittel mit viel Aminosäuren.
Weiterhin sollte in den Lebensmitteln unterstützende Stoffe wie Antioxidianten, Vitamine, Chlorophyll und sekundäre Pflanzenstoffe enthalten sein, damit die Entgiftungsorgane und das Immunsystem gestärkt werden. Zusammen mit gesunden Fettsäuren wirken diese Stoffe auch entzündungshemmend. Um Säuren und Schlacken besser abführen zu können, sind wasserreiche Lebensmittel wichtig. Daher sollten auch Nahrungsmittel zugeführt werden, die selbst nicht verschlacken und insgesamt die Darmflora stabilisieren.
Entschlackung vs. durchgängig basische Ernährung
Eine hundertprozentige basische Ernährung ist vor allem für eine Entschlackung sehr sinnvoll. Wer also eine Entgiftung des eigenen Körpers vornehmen will, muss auf eine hundertprozentige basische Ernährung zurückgreifen. Um auch einen notwendigen Nährstoffbedarf zu gewährleisten, können neben der basischen Ernährung auch gesunde säurebildende Nahrungsmittel gegessen werden. Die basische Ernährung sollte aber langfristig 70 bis 80 Prozent der Mahlzeiten ausmachen, damit die Gefahr der Übersäuerung klein bleibt.
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