Deshalb steht die DGE für Ernährungsberater in der Kritik

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Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen beziehungsweise bezuschussen die Kosten einer Ernährungsberatung für die Patienten, wenn die Ernährungsberatung den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) folgt. Allerdings stehen diese Richtlinien des Öfteren (besonders bei Veganern) in der Kritik und folgen einer Ernährungsidee, die noch aus den 1950er Jahren stammt. Insbesondere für Menschen bestimmter Risikogruppen kann eine Ernährungsberatung nach der DGE-Richtlinie negative Konsequenzen nach sich ziehen. Es verwundert daher nicht, dass die DGE-Richtlinie heftig in der Kritik steht.

Veralteter Stand der DGE-Richtlinie

Die von der DGE empfohlene Ernährungsweise, wie sie dann auch in der Ernährungsberatung vermittelt werden soll, ist laut Aussage vieler Ernährungswissenschaftler seit Jahrzehnten veraltet. Die modernen Lebensumstände sind nicht mit denen aus den 1950ern zu vergleichen, entsprechend hat sich nicht nur die Ernährung an sich und die dahinterstehende Wissenschaft verändert, sondern auch die Erfordernisse für eine gesunde Ernährung.

Beispielsweise war das Problem Übergewicht vor Jahrzehnten kein Thema, während es heute eines der vorwiegenden gesundheitlichen Risiken in der Bevölkerung darstellt. Ein Hintergrund ist neben der leichteren Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln und deren heutige Produktion auch der normale Tagesablauf. Bewegung war in den 1950ern normal, heute sind Computerarbeit und Freizeitaktivitäten, die keine Bewegung erfordern, der Normalzustand.

Damit einher gehen Krankheitssymptome wie Diabetes, Bluthochdruck, hohe Blutfettwerte und das angesprochene Übergewicht, die es in der Form vor 60 Jahren nicht gab. Die damals entwickelte Ernährungspyramide, an der sich die DGE-Richtlinie noch immer orientiert, ist für die heutige Lebensweise nicht mehr angebracht. Zwar sind Obst und Gemüse als Basis auch in der heutigen gesunden Ernährung ein wichtiger Faktor, die hohen Anteile an Kohlenhydraten und Milchprodukten in der Ernährungspyramide sind aber nicht gesund. Auch die empfohlenen Mengen an Zucker sind zu hoch und enthalten zudem nur den beigefügten Zucker. Fruchtzucker findet zum Beispiel gar keine Erwähnung.

Ernährungsberatung nach der DGE Ernährungspyramide kann schlechte Ernährung begünstigen

Gerade die hohen Anteile an Kohlenhydraten und Milcherzeugnissen sind alles andere als gesund. Beides ist beispielsweise dazu geeignet, einen bestehenden zu hohen Blutzuckerspiegel noch weiter zu begünstigen. Sich so zu ernähren, fördert somit die Gefahr, Diabetiker zu werden, sogar noch. Ebenfalls werden hohe Blutfettwerte durch Getreide- und Milchprodukte begünstigt. Auch wird davon ausgegangen, dass eine zuckerfreie (gemeint ist nur der zugesetzte Zucker) Ernährung gar nicht möglich ist. Diese Ansicht kann für viele Personengruppen gefährlich sein.

Tipp: Zwei Institute die einen ganz anderen Ansatz in der Ausbildung haben, nämlichen einen holistischen naturheilkundlichen Ansatz, sind das BTB Bildungswerk und die Akademie der Naturheilkunde. Interessenten sollten sich in jedem Fall beide Institute bei Interesse genauer ansehen:

Krankenkassen akzeptieren nur herkömmliche Ernährungsberatung

Dieses Problem setzt sich auch in der Ausbildung zum Ernährungsberater fort. Denn die Krankenkassen haben noch vor wenigen Jahren eindeutig festgelegt, dass nur die Kosten einer Ernährungsberatung übernommen werden, wenn diese den DGE-Richtlinien folgt (mehr dazu unter: Ernährungsberater Krankenkasse Kosten). Damit werden auch nur solche Ernährungsberater von den Krankenkassen empfohlen, die entsprechend ausgebildet wurden.

Damit steht die bisherige Ausbildung zum Ernährungsberater vor einem Problem. Es ist mittlerweile bekannt, dass die herkömmliche Sicht der DGE verbesserungswürdig ist und sogar für viele Beratungssuchende ein gesundheitliches Risiko darstellt. Hinzu kommt, dass in einer Diätberatung die kohlenhydratreiche Ernährung ebenfalls nicht viel zu suchen hat. Der berühmte Jojo-Effekt nach einer Diät ist wesentlich wahrscheinlicher, wenn man sich scheinbar gesund mit Kohlenhydraten im Anschluss ernährt.

Modernisierung der DGE Ausbildung notwendig

Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass die Ausbildung zum Ernährungsberater diese Erkenntnisse berücksichtigt und die veraltete DGE-Richtlinie entsprechend reformiert wird. Das würde nicht nur zu einer gesünderen Lebensweise der Beratungssuchenden führen, sondern auch die Kosten der Krankenkassen erheblich senken. Denn die Ausgaben für die sogenannten Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht sind enorm.

Es scheint angebracht, die Ausbildung zum Ernährungsberater in einen ganzheitlichen Ansatz umzusetzen. Einige Bildungsträger versuchen bereits den Spagat zwischen einer modernen und angebrachten Ausbildung im Bereich Ernährungsberatung, ohne die veraltete DGE-Sicht zu verprellen. Dennoch müssen sicherlich die Krankenkassen den ersten Schritt tun, um die richtigen Anreize für eine gute Ernährungsberater-Ausbildung zu setzen.

Tipp: Zwei Institute die einen ganz anderen Ansatz in der Ausbildung haben, nämlichen einen holistischen naturheilkundlichen Ansatz, sind das BTB Bildungswerk und die Akademie der Naturheilkunde. Interessenten sollten sich in jedem Fall beide Institute bei Interesse genauer ansehen:

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