Die vegane Ernährungsweise ist heute keine absolute Ausnahme mehr. Mehr und mehr Menschen entscheiden sich aus ethischen oder gesundheitlichen Gründen für eine tierproduktlose Ernährung. Was für Erwachsene die möglicherweise gesündeste Ernährungsweise bedeutet, kann für Kinder aber höhere Risiken bedeuten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) warnt vor der veganen Ernährung bei Kindern, insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern. Die Gefahr von Mangelerscheinungen ist bei Wachstum einfach zu hoch. Mangelernährung kann nachhaltig die Entwicklung stören und zu chronischen Erkrankungen führen. Wie nun festgestellt wurde, besteht diese Gefahr auch, wenn vegan lebende Mütter ihre Säuglinge stillen.
Säuglinge zeigen Mangelerscheinungen
Immer wieder tauchen Fälle auf, bei denen Säuglinge schwere Mangelerscheinungen erkennen lassen, obwohl sie von der Mutter scheinbar ausreichend gestillt werden. Bei der veganen Ernährungsweise der Mutter besteht das Problem, dass in der Milch oft nicht ausreichend das Vitamin B12 enthalten ist. Für die Entwicklung des Säuglings ist gerade dieses Vitamin besonders wichtig. Während bei der Mutter ausreichend VItamin B12 im Körper vorhanden sein kann, ist die Abgabe über die Milch an den Säugling in Sachen Vitamin-B12-Anteil häufig nicht ausreichend.
Die Folgen zeigen sich oft schnell und gravierend. Ein Mangel an Vitamin B12 macht sich bemerkbar beispielsweise in Gewichtsverlust, mangelhafte Motorik, Appetitlosigkeit und unterdurchschnittlichen Reizreaktionen. Betroffene Säuglinge können sich nicht drehen, wollen nicht sitzen und trinken oder sind apathisch. Wird rechtzeitig mit Vitamin B12 behandelt, erholen sich die Säuglinge von den Mangelerscheinungen wieder und holen die verpassten Entwicklungsschritte zügig wieder auf. In seltenen Fällen kann es jedoch zu bleibenden Folgeschäden kommen. Beispielsweise bleibt die Sprachentwicklung oder die Feinmotorik zurück.
Vegane Ernährung stillender Mütter ist gefährlich
Daher sollten stillende Mütter auf eine vegane Rohkost-Ernährung während der Stillzeit verzichten. Die Gefahr von Mangelerscheinungen beim Säugling ist einfach zu groß. Auch bei der Ernährung von Babys und Kleinkindern sollte vor allem auf Rohkost verzichtet werden. Die Gefahr von Mangelerscheinung gerade in Wachstumsphasen ist außerordentlich hoch. Rohkost allein kann den notwendigen Bedarf an Nährstoffen und Kalorien nicht decken.
Wer trotz der Gefahren eine vegane Ernährung für seine Kinder aufrechterhalten will, muss sich genau informieren und alle Mahlzeiten genau durchplanen. Vegane Ernährung ist nicht nur über Rohkost realisierbar. Wichtig ist hier aber die intensive Auseinanersetzung der Eltern mit veganer Ernährung, um ihren Kindern nicht das Risiko einer Mangelernährung auszusetzen. Nahrungsergänzungsmittel könnten ein Weg aus diesem Problem heraus sein.
Diskussion um vegane Ernährung sicher nicht abgeschlossen
Bei der Diskussion um eine vegane Ernährung für Kinder, insbesondere Baby und Kleinkinder, ist eine abschließende Lösung sicher noch lange nicht gegeben. Unstrittig ist sicherlich die Gefahr einer Mangelernährung, indem bestimmte Proteine, Vitamine und Mineralstoffe über die vegane Nahrung gerade für Kinder nicht ausreichend zugeführt werden können. Ob das Zuführen dieser Stoffe über Nahrungsergänzungsmittel wirklich für eine gesunde Ernährungsweise (für Kinder) spricht, muss auch hinterfragt werden.
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